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DSLV News

Im Sommer 2018 traf sich das halbe Ausbilderteam Ski Alpin des DSLV im neuen Ausbildungszentrum in Grainau mit Max Holzmann, dem Vorstand für Ausbildung, Peter Hennekes dem Hauptgeschäftsführer des DSLV, weiteren Mitarbeitern aus der Geschäftsstelle und einem Medienexperten. Sie alle waren dem Ruf einer Email gefolgt, die wenige Wochen zuvor an das gesamte Ausbilderteam des DSLV versandt worden war. Das Treffen damals war das „Kick-off-Meeting“ zum neuen Lehrplan des DSLV, wie es im modernen Projektmanagement heißt. Jeder der Anwesenden war daran interessiert, diesen neuen Lehrplan, der nun vorliegt, mit zu begleiten. Damals war noch nicht klar, wann und in welcher Form dieser veröffentlicht werden würde. So begann ein eineinhalb Jahre andauerndes Projekt mit vielen tausend Arbeitsstunden für zahlreiche Experten des Schneesports, die alle ein bestimmtes Ziel im Kopf hatten: Der neue Lehrplan soll ein möglichst einfaches Modell für die Schneesportpraxis des deutschen Skilehrwesens der Profi-Schulen werden, welches aber auch zugleich noch alle Entwicklungen und Erkenntnisse des Verbandes aus den vergangenen Jahren in einem Buch vereint. Ein ganz profaner Grund, warum es Zeit war, sich an die Arbeit zu machen, war offensichtlich: Der Lehrplan aus dem Jahr 2012 war bereits während der laufenden Saison ausverkauft. Der Gedanke an eine Neuauflage war schnell verworfen worden, da sich in den vergangenen Jahren bereits viele Weiterentwicklungen seitens des Verbandes ergeben hatten, die in unterschiedlichen Formen veröffentlicht worden waren.

Allein die Reihe „Besser unterrichten“ wurde inzwischen schon in überarbeiteter Form neu aufgelegt und auch hier haben sich intern schon weitere Modifikationen angekündigt. Alle Beteiligten waren sich schnell einig: Es ist an der Zeit, ein neues, umfassendes Lehrbuch auf den Weg zu schicken, welches alle bisher erschienenen Materialen, die für den Profiskilehrer wichtig sind, beinhaltet.

Das Ergebnis ist nun ein Lehrbuch mit 368 Seiten, bei dem 5 Projektleiter, 1 Bildredakteur und 18 Autoren nahezu 18 Monate gearbeitet haben. Die Inhalte werden durch über 200 Bilder illustriert, welche in allen 8 Kapiteln anschaulich und praxisnah verdeutlichen, was für das Unterrichten auf Schnee entscheidend ist. Der neue Lehrplan ist zudem auch ein Ergebnis aus zahlreichen Rückmeldungen nach Praxisstationen, die in den letzten zwei Saisonen mit Skischulleitern geführt wurden. Allein im Anschluss an das Forum Profi-Schule 2019 sind etliche Anregungen dieser Experten sofort in die bestehenden Entwürfe eingearbeitet worden. Skilehrer, Trainer und aktive Rennläufer wurden ebenfalls zu diversen inhaltlichen Themen befragt. Dieser neue Lehrplan ist „von Experten die aus der Praxis kommen für Experten die in der Praxis arbeiten“, geschrieben worden. Das war von Anfang klares Ziel und wurde in allen Kapiteln bestmöglich umgesetzt.

 

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Nun zur brennendsten aller Fragen: Was steckt denn drin im neuen Skilehrplan? Was ist denn neu? Was ist anders?

Gleich zu Beginn findet man zwei Kapitel, welche sich voll und ganz mit den Grundlagen des Lehrens und Lernens im allgemeinen und dann mit den methodisch/didaktischen Eigenheiten des Skiunterricht im Speziellen befassen, die dabei dem Leser alle wichtigen Grundbegriffe einfach und anschaulich erläutern. Die Schneesportphilosophie ist weiterhin in vier Lernebenen mit jeweils fünf Lernzielen unterteilt. Die einzelnen Bezeichnungen dieser Bereiche wurden angepasst und jeweils passende Lernziel-Schwerpunkte beschrieben, die dem Skilehrer helfen werden, sich beim Unterrichten auf einzelne wichtige Kernelemente des Skifahrens zu konzentrieren. Zu dem „A-O-V“ Prinzip, welches sich mit dem Stellen von Aufgaben, dem Organisieren des Kursbetriebes und der dabei wichtigen inhaltliche Vermittlung von Inhalten beschäftigt, wurde das Modul „Q“ für Unterrichtsqualität hinzugefügt. Somit wird der Fokus beim Unterrichten nicht nur auf Ablaufen liegen sondern es soll zudem gewährleistet werden, dass dieser auch lernwirksam und nachhaltig ist.

Beim Thema Fahrphilosophie wird der Begriff der regulativen Bewegungen als Grundlage des Skifahrens behandelt, wobei unterschieden wird zwischen Gleichgewichtsregulation, welche eine eher reaktive Komponente darstellt und der Belastungsregulation, welche dann schon ein aktives Verhalten impliziert. Die darauf basierenden Hauptbewegungen Kanten und Drehen werden in sich noch nach Teilbewegungen unterteilt und es wird im weiteren Verlauf beschrieben, welche Dominanz einer Bewegung bei welchen Fahrsituationen entscheidend sein kann. Statt den bisher bekannten Bewegungsspielräumen treten nun die Bewegungsvariablen Timing, Umfang und Richtung auf, die dann den Ausschlag geben für die Merkmale optimalen Kurvenfahrens.

Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Schaubilder, die dem Leser an allen wichtigen Stellen sofort eine klare Darstellung zur Ausführung einer Bewegung oder einer Übung bzw. eines Spiels mitgeben. Auch beim Themenbereich der „Grundlagen des Unterrichtens“ wird immer wieder ein bestimmtes Schema und ein zielgerichteter Ablauf mit Wiedererkennungswert durch einfache und klar strukturierte Diagramme veranschaulicht.

Im Anschluss an die Kapitel der Fahrphilosophie und der Schneesportphilosophie ist dem Unterricht mit Kindern ein eigenes großes Kapitel gewidmet, indem man auf 33 Seiten alles findet, was  für altersgemäßen Skiunterricht wichtig ist. Flankiert werden diese Kernelemente des neuen Lehrplans durch eigene Kapitel zu den Themen „Ausrüstung im Skisport“, „Skitourengehen auf gesicherten Pisten“ und „Erste Hilfe im Schneesport“, die das neue Lehrbuch vervollständigen und zu einem geballten Fundus zum Thema Skiunterricht machen.

Um diesem Skilehrplan auch bis kurz vor Erscheinung noch den letzten Schliff zu verleihen, haben zahlreiche Autoren auch bis in den September hinein noch Inhalte angepasst, Bilder zu Inhalten abgestimmt und unzählige Male die verfassten Texte durch verschiedene Korrekturschleifen laufen lassen. Doch dennoch hat der Druckfehlerteufel zugeschlagen: Trotz aller Aufmerksamkeit ist den Autoren folgender Fehler leider nicht aufgefallen. In den Schaubildern „Bewegungen“ und „Hauptbewegungen“ auf den Seiten 115, 134 und 160 steht unter Hauptbewegungen die Teilbewegung „Kantenbewegungen“. Richtigerweise muss es, wie im Fließtext ausführlich beschrieben, selbstverständlich „Kantbewegungen“ heißen. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Autor: Andreas Pixner